06.05.2024 – Studie deckt auf: Privaten Haushalten in Deutschland erscheint die Mülltrennung zu kompliziert. Finanzielle Anreize und mehr Informationen könnten Abhilfe schaffen.
Allein im Jahr 2017 entfielen 46 % der globalen Plastikerzeugung auf Verpackungen. Das entspricht 152 Millionen Tonnen. Die Tendenz ist steigend, denn der Kunststoff kommt weltweit immer mehr zum Einsatz. Bis 2050 wird prognostiziert, dass 33.000 Millionen Tonnen Plastikmüll auf der Erde vorhanden sein werden, wobei ein Großteil auf falsch getrennten Müll zurückzuführen ist.
Deutsche Haushalte werfen einen erheblichen Anteil wertvoller Wertstoffe in den Restmüll. Laut dem Umweltbundesamt enthalten Restmülltonnen etwa 40 Prozent Bioabfälle und über 25 Prozent Papier, Kunststoffe, Elektroschrott und Glas.
Zu viele Fehlwürfe durch mangelnde Verbraucherinformation – Verbraucher wünschen sich auch finanzielle Anreize
Ellen Mielinger, eine Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Verbraucherverhalten in der Bioökonomie an der Universität Hohenheim, betont die Bedeutung der getrennten Entsorgung von Plastikmüll für eine hochwertige Verwertung. Sie hebt hervor, dass viele Privathaushalte ihren Müll falsch oder überhaupt nicht trennen, was ein großes Problem darstellt.
In Zusammenarbeit mit Jun.-Prof. Dr. Ramona Weinrich führte Mielinger eine qualitative Studie durch, bei der jeweils sieben Privatpersonen in zwei Diskussionsrunden die Gelegenheit hatten, ausführlich über ihre Gewohnheiten und Herausforderungen bei der Mülltrennung zu sprechen. Diese Methode ermöglichte es den Teilnehmenden, eigene Vorschläge und Wünsche zu äußern, was wichtige Erkenntnisse für die Abfallpolitik und das Verpackungsdesign lieferte.
Herausforderungen bei der Mülltrennung
Die Ergebnisse zeigen, dass viele Haushalte Probleme haben, Verbundverpackungen richtig zu entsorgen, da die verschiedenen Materialien schwer zu identifizieren sind. Auch Unsicherheiten bezüglich des Ausspülens von Plastikverpackungen vor der Entsorgung und Platzmangel für separate Müllbehälter in kleineren Wohnungen erschweren die Mülltrennung.
Motivationsfaktoren für korrekte Mülltrennung
Die Studie schlägt vor, dass verbesserte Aufklärung, insbesondere über Social-Media-Kanäle und das Internet, sowie eine Integration von Themen wie Abfallentsorgung und Recycling in den Schulunterricht, helfen könnten, die Situation zu verbessern. Darüber hinaus könnten finanzielle Anreize wie ein erweitertes Pfandsystem für Plastikverpackungen und Strafzahlungen für falsch sortierten Abfall die Motivation zur Mülltrennung erhöhen.
Hier geht es zur gesamten Studie.
Duale Systeme klären auf – mit der Initiative Mülltrennung wirkt
Auch die dualen Systeme haben längst erkannt, dass es weiterer Aufklärungsarbeit bedarf und leisten mit einem Zusammenschluss als „Initiative Mülltrennung wirkt“ einen wichtigen Beitrag in der Verbraucherkommunikation zur korrekten Müllentsorgung.
Zentrales Ziel der Initiative „Mülltrennung wirkt“ ist es, sowohl die Qualität der Verpackungsabfälle in den Gelben Tonnen und Gelben Säcken zu verbessern als auch die Sammelmengen zu steigern. Gleiches gilt für die Sammlungen von Altglas sowie Papier, Pappe und Karton. Auf diese Weise sollen mehr Wertstoffe im Kreislauf gehalten werden – zum Schutz von Klima und Ressourcen.
Mehr zur Initiative Mülltrennung wirkt.
Über EKO-PUNKT
EKO-PUNKT ist das Duale System von REMONDIS. EKO-PUNKT hat sich als Kompetenzzentrum Verpackung auch auf die Verbesserung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen spezialisiert. Mit seinem Verpackungslabor und einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit bietet EKO-PUNKT kompetente Beratungsleistungen auch für die Verpackungsindustrie.
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Quellen
https://www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung?tx_ttnews%5Btt_news%5D=61998&cHash=49d79c72ddbc133b9335423f9f210e90 https://www.muelltrennung-wirkt.de/de/
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