19.11.2024 - Laut aktuell von Eurostat veröffentlichten Daten sank im Jahr 2022 die Gesamtmenge an Verpackungsabfällen in der EU auf 83,4 Millionen Tonnen – ein Rückgang von etwa 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die durchschnittliche Abfallmenge pro Einwohner verringerte sich deutlich von 190,1 auf 186,5 Kilogramm. Besonders Holzverpackungen trugen mit einem Rückgang von 9 Prozent zum Gesamtrückgang bei. Gleichzeitig erhöhte sich im gleichen Zeitraum die Recyclingquote.
Spitzenreiter im Pro-Kopf-Müllaufkommen: Irland, Italien und Deutschland
Irland steht mit einem Pro-Kopf-Aufkommen von 234 Kilogramm weiterhin an der Spitze, gefolgt von Italien (232 kg) und Deutschland (227 kg). Der EU-Durchschnitt liegt aktuell bei etwa 186,5 Kilogramm. Die geringsten Mengen produzieren Bulgarien und Kroatien mit 79 bzw. 82 Kilogramm pro Kopf.
Recyclingquote der EU erreicht 65,4 Prozent
Die EU-weite Recyclingquote stieg im Jahr 2022 auf 65,4 Prozent, was einer Steigerung von 1,4 Prozentpunkten gegenüber den Vorjahren entspricht. Die Einführung der neuen Berechnungsmethode, die den Recyclinganteil präziser erfasst, hat diese Entwicklung unterstützt. Deutschland, Estland und Irland wenden die Methode seit 2019 an, während die meisten anderen Länder erst 2020 umgestellt haben.
Kunststoffrecycling bleibt größte Herausforderung – Deutschland erfüllt geforderte Quoten bereits
Im Bereich Kunststoff bleibt das Recycling eine Herausforderung. Lediglich 5 von 27 EU-Staaten, darunter auch Deutschland, erfüllen bislang die geforderte Recyclingquote von mindestens 50 Prozent für Kunststoffverpackungen, die bis 2025 erreicht werden soll bereits jetzt schon. Dies bedeutet, dass weniger als 20 Prozent der Mitgliedstaaten in diesem Bereich die Vorgaben derzeit erfüllen. In rund 15 Ländern liegt die Quote derzeit mehr als zehn Prozentpunkte unter der Zielmarke, und nur wenige Länder haben das Potenzial, die Anforderung ohne signifikante Maßnahmen bis 2030 zu erreichen.
Holz, Glas und Papier: Fortschritte bei spezifischen Verpackungsmaterialien
Deutlich besser sieht die Recyclinglage bei Holz, Glas und Papier/Pappe/Karton (PPK) aus. Bei Holz erfüllen knapp 75 Prozent der Länder die 2025-Zielquote von 25 Prozent, bei PPK 70 Prozent die Marke von 75 Prozent, und bei Glas erreichen 63 Prozent der Länder die Zielquote von 70 Prozent.
Metallverpackungen: Erfolgreiches Recycling bei Stahl, Handlungsbedarf bei Aluminium
Auch im Bereich Metall gibt es deutliche Fortschritte: Rund 81 Prozent der Länder erfüllen das 2025-Ziel von 70 Prozent für Stahlverpackungen, während Aluminiumverpackungen deutlich hinterherhinken. Noch immer erreichen 14 von 27 EU-Staaten die 50 Prozent-Marke nicht.
Die Ergebnisse unterstreichen den Handlungsbedarf, insbesondere im Kunststoffrecycling, um die gesteckten EU-Ziele bis 2025 und 2030 zu erreichen. Initiativen zur Steigerung der Recyclingrate in diesem Bereich sind für viele EU-Länder entscheidend, um die Anforderungen zu erfüllen und die Kreislaufwirtschaft in Europa weiter auszubauen.
Über EKO-PUNKT
EKO-PUNKT ist das Duale System von REMONDIS. EKO-PUNKT hat sich als Kompetenzzentrum Verpackung auch auf die Verbesserung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen spezialisiert. Mit seinem Verpackungslabor und einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit bietet EKO-PUNKT kompetente Beratungsleistungen auch für die Verpackungsindustrie.
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Quellen: EUWID, Eurostat
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